Wanderung:
Die Höhlen am Hohlen Berg
zurück
westlicher Eingang der Oswaldhöhle
Engelhardsberg - Doktorshöhle - Witzenhöhle - Wundershöhle - Oswaldhöhle (ca
2,2 km) - Pavillon - Koppenburg - Rosenmüllerhöhle (ca 3 km)
zurück auf gleichem Weg oder über Neudorf und Albertshof - nach
Engelhardsberg
Wanderkarte im pdf - Format
unbedingt Taschenlampen mitbringen!
Ausgangspunkt. Dorfplatz Engelhardsberg
Wir folgen der Hauptstrasse bergab Richtung Albertshof bis zum Ortsende und
biegen dort nach links ab. Wir folgen dem Wegweiser "Braunes Kreuz" .
Nach ca 200 m rechts ab Richtung Hohler Berg / Oswaldhöhle Braunkreuz
(Alternativ: ca 200 m weiter, zuerst Richtung Grünring - Pfaffenleitensteig, Fischersteig, dann ca 100 m nach Erreichen des Waldes rechts ab auf den Rot - Strich - Weg zur Oswaldhöhle. Der Weg ist etwas weiter, aber nicht so steil!)
Am Hohlen Berg kleiner Abstecher zum neuen Aussichtsturm mit prächtiger Fernsicht.
Am Hohlen Berg ca. 100 m südlich des Fernmeldemastes befindet
sich die Doktorshöhle (keine Markierung)
Die etwa 35 m lange Höhle wurde 1905 durch den in Muggendorf lebenden Arzt Dr.
Adolf Schauwienold entdeckt und heißt seither bei der Bevölkerung Doktorshöhle.
Die Höhle wurde nach ihrer Entdeckung durch Erschließungsarbeiten erheblich
verändert, es finden sich aber noch Reste des Tropfsteinschmuckes mit einigen
schönen Sinterbecken, Tropfsteinsäulen und kleinen Stalaktiten. Bekannt wurde
die Doktorshöhle durch Herbert W.
Franke, einem österreichischen Journalisten,
Wissenschaftler und Höhlenforscher, der als erster darüber
nachdachte, das Alter von Tropfsteinen mit der neuen C-14 Methode zu datieren.
Er machte den allerersten Versuch mit Sinter, den er von den Sinterschichten der
verbliebenen Reste der Höhlenfüllung an den Wänden entnahm. Die Ergebnisse
wurden 1959 publiziert.
Die Doktorshöhle war lange Zeit mit einer Holztür verschlossen, ist aber heute
wieder frei zugänglich. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Naturdenkmal in seiner
Schönheit noch lange erhalten bleibt.
in der
Doktorshöhle
(zum Vergrößern die einzelnen Bilder anklicken)
Nach dem Hohen Kreuz gehen wir weiter auf einem
schmalen Waldpfad
Kurz vor Erreichen der Oswaldhöhle nach insgesamt ca 2,2 km (0,6 km ab dem Hohen
Kreuz) erreicht man eine
Aussichtsplattform, von der eine steile Steintreppe hinabführt.
Vor der Treppe führt auf der linken Seite
ein schmaler Pfad zuerst ein paar Meter leicht bergauf und dann auf einem
ausgetretenen Weg bergab. Auf ihm erreicht man nach ca. 200 m die Witzenhöhle.
Eingang zur Witzenhöhle
Der nach Süden gerichtete Eingang ist groß ( 9 m breit,
2 m hoch). Durch ihn gelangt man in eine 30 m lange, ca 15 m breite und
4 - 6 m hohe Halle. Die Witzenhöhle gehört zu den größten Hohlräumen der
Fränkischen Schweiz. Am nordwestlichen Ende der Halle befindet sich der Übergang
zur Wunderhöhle. Es wird aber stark davor abgeraten ihn zu benutzen. In der
hinteren Halle befindet sich ein großer rechteckiger Stein, der so genannte
Altar. Auf ihm wurden der Legende nach zahlreiche Menschen dem wendischen
Rachegott Witt geopfert, von dem die Witzenhöhle ihren Namen hat.
Am Fuß der Treppe befindet sich auf der rechten Seite
östlich vom Südeingang der Oswaldhöhle die Wundershöhle.
Der Muggendorfer Höhleninspektor Johann Georg Wunder entdeckte den Eingang
1772 als er unter dem Felsüberhang vor einem Gewitter Schutz suchte. In der
kleinen Eingengshalle findet man links einen engen Eingangsschluf, der nur
kriechend passiert werden kann. Er mündet in einen 3 m tiefer liegenden
rechteckigen Raum. Vereinzelt sind Tropfsteinbildungen, die meist zerstört
wurden, vorhanden. Über eine kleine Erhebung gelangt man in einen lang gezogenen
Höhlenraum, dessen Wände zahlreiche Kolke und Spalten aufweisen. Hinter
Verbruchblöcken schließt sich ein weiterer Raum an. Eine Engstelle am Ende
dieses Raumes führt in den am besten erhaltenen Teil der Höhle.
Die Oswaldhöhle ist eine Durchgangshöhle, die man leicht gebeugt
(niedrigste Höhe 1,60m) gerade noch mit dem einfallenden Tageslicht durchlaufen
kann. Ihre Länge beträgt ca. 60 m. Im Winter zeugen herrliche Eisbildungen von
den Rissen im Gestein. Wahrscheinlich bildete die Oswaldhöhle zusammen mit der
nahe gelegenen Wunders- und der Witzenhöhle ein zusammenfassendes Höhlensystem.
( schon 1618 bis 1648, während des Dreißigjährigen Krieges, suchte die
Bevölkerung in der Oswaldhöhle Schutz. Sie wurde damals noch "der Hohle Berg"
genannt. Erst durch einen Ritterroman bürgerte sich ihr heutiger Name ein. Georg
Rebmann ließ in seinem Roman "Heinrich von Neideck" den Einsiedler Oswald darin
hausen)
Über dem nördlichen Eingangsportal befindet sich eine Gedenktafel für die ersten Höhlenforscher Esper, Goldfuß und Rosenmüller.
Oswaldhöhle im Winter
Bilder von der Oswaldhöhle im Februar 2010 (zu den Bildern bitte anklicken!)
Nachdem man durch die Oswaldhöhle hindurch gelaufen ist,
kommt man auf den Höhenweg "Roter Senkrechtstrich"
Dieser Markierung folgend kommt man zu den Aussichtspunkten "Pavillon" und
"Koppenburg" und weiter zur Rosenmüllershöhle.
Diese Höhle wurde 1790 entdeckt. Sie wurde nach Professor
Rosenmüller aus Leipzig benannt, der diese Höhle als erster Fremder untersuchte.
Über viele Steinstufen lässt sich die Höhle leicht begehen. Überall sind
Kerzenhalter angebracht und mit Kerzen bestückt ergibt dies einen romantischen
Anblick. Oben führt ein enger Schluf in das "Kleine Paradies" mit schönem
Sinterschmuck. An der Decke der Halle hängen besonders eindrucksvolle
Tropfsteine.
(Auf diesem Link sehr viele Fotos von der Rosenmüllerhöhle:
http://www.naturpark-fraenkische-schweiz.de/hoehlen/rmhoehle/rmhoehle.htm )
TIP: von hier aus weiter auf dem Rotstrich über den Brünhildenstein, dann auf dem Blaukreis nach Neudorf zum Gasthaus Heumann (Mittwoch Ruhetag) - eigene Schlachtung, viele Wurstspezialitäten zum mitnehmen und die besten Bratwürste auf der Welt !! (siehe auch Gasthäuser)
Mehr nachzulesen über die Höhlen um Engelhardsberg in:
Kleiner Führer zu Höhlen um Muggendorf
Hrsg. Brigitte Kaulich / Hermann Schaaf